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Succeed in Ghana e.V., Kiel

PROJEKT „GOLDHAUS“ – PERMAKULTUR UND KOMPOSTTOILETTEN IN ADZOKOE/PEKI, GHANA



Foto:
Komposttoiletten ausgestellt in Adzokoe/Peki.
© 2019 NGO „Menyiwa da wo do“, Ghana
 
 „[…] Wenn wir das Problem der öffentlichen Defäkation in Ghana nicht in den Griff bekommen, wird das Land keine Fortschritte erzielen. […] Wenn wir die sanitäre Grundversorgung nicht in Ordnung bringen, verschwenden wir unser kostbares Leben als Nation. Wir müssen es richtig machen und aufhören zu scherzen“ (Quelle: https://www.ghanaweb.com/GhanaHomePage/NewsArchive/Open-defecation-in-Ghana-is-a-disgrace-we-must-stop-joking-Media-Consultant-710813#). So äußerte sich die bekannte Medienberaterin Dr. Doris Yaa Dartey am 23. Dezember 2018 in den General News (Ghana) zu der schlechten sanitären Versorgung des Landes und führte diese auf die mangelnde Durchsetzung durch die Regierung zurück.

Foto: Mawuli Kwesi Aboagye (Direktor „Menyiwa da wo do“) probiert die Toilette aus. © 2019 NGO „Menyiwa da wo do“, Ghana
 



Laut eines Berichts der „Deutschen Welle“ vom September 2018 ist Ghana „eines der schlechtesten Länder, wenn es um den Zugang zu sanitären Grundversorgungseinrichtungen wie Toiletten geht“  (Quelle: https://www.dw.com/en/when-nature-calls-theres-a-problem-in-parts-of-ghana/a-45673374). Ghanaer seien dafür bekannt, am Strand, im Busch oder in weiten Gebieten einer Stadt oder Gemeinde zu hocken. Und obwohl jedes Haus mittlerweile eine Toilette haben sollte, sieht die Realität anders aus. Auch der Direktor unserer Partnerorganisation „Menyiwa da wo do“ in Ghana, Mawuli Kwesi Aboagye, sieht in der öffentlichen Defäkation und Urinieren ein zunehmendes Problem für die Gesundheit des Menschen und die Umwelt. Seit Jahren beobachtet er dies mit Besorgnis und sieht, wie Dr. Dartey, die Verantwortung bei der Regierung. Da diese ihren Aufgaben aber nicht ausreichend nachkomme, sieht er sich mit seiner NGO veranlasst tätig zu werden und zumindest in seiner Gemeinde Adzokoe/Peki im South Dayi Distrikt, für eine angemessene sanitäre Versorgung zu sorgen. Doch eine herkömmliche Toilette kam für ihn nicht infrage, denn er weiß, dass aus dem menschlichen Abfall weit mehr herauszuholen ist.


Foto: Kind vor Foto der Naturausstellung im alten Postgebäude Adzokoe/Peki.
© 2019 NGO „Menyiwa da wo do“, Ghana

Durch ein Treffen mit dem Geschäftsführer der Firma „Goldeimer“ 2017 in Kiel inspiriert, entwickelte sich nun die Idee, dass die Komposttoilette genau das richtige Modell ist, um nicht nur den Menschen einen privaten Raum für ihre Bedürfnisse zu geben, sondern gleichzeitig auch einen Beitrag zum natürlichen Kreislauf der biologischen Prozesse zu leisten.

Die aus Mitteln der Bingo! Projektförderung gebauten Toiletten, wurden über das Osterwochenende 2019 im Zuge des „Green Valley Arts Festivals“ den Menschen des Ortes vorgestellt und „eingeweiht“. Mit Graffiti besprüht, wurden sie als Kunstgegenstand vor dem alten frisch mit Naturmotiven renovierten Postgebäude des Ortes platziert, in dem auch Naturbilder ausgestellt wurden. Die Verbindung von Kunst und Umwelt hat sich schon in vorherigen Projekten bewährt, um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung zu erhalten. Die Toilette soll sich damit als gesellschaftsfähiges Objekt präsentieren, dass in den ökologischen Kreislauf eingebunden ist.

Die Nutzung der Toiletten, ihre Vorteile gegenüber Konventionellen und deren ökologischer und ökonomischer Mehrwert wurden in Workshops vermittelt. Dabei wurde aufgezeigt, wie die angetrockneten festen Ausscheidungen und evtl. Toilettenpapierreste unbedenklich auf dem Komposthaufen ausgebracht werden können, um später Naturdünger zu erhalten. Da die meisten Menschen des Ortes Bauern sind, fanden diese Aspekte großes Interesse. Einige Menschen wollten die Toilette gleich selbst vor Ort ausprobieren. Die unschlagbaren ökologischen und ökonomischen Faktoren (Kostenersparnis beim Wasserverbrauch, keine Chemie) überzeugte die Menschen des Ortes derart, dass einige gleich Toiletten für ihr eigenes Zuhause bestellten.

Die Mobilität der Toiletten ermöglicht es, diese während Feierlichkeiten und Festivals aufzustellen und gegen eine Gebühr zur Nutzung zur Verfügung zu stellen.

Unsere Partnerorganisation „EarthCare Regenerative Permaculture, Ghana“, mit Sitz in Adzokoe, wird eine Toilette auf der Permakulturfarm fest installieren, um direkten Zugang zu dem Naturdünger zu erhalten.

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